Über mich
Verrate niemals deine Kindlichkeit! Sie ist wie eine Goldmine unter dem Schutt deiner Probleme, deiner Ängste
Geboren im Sternzeichen Krebs, im Juni in Haguenau, Frankreich, und 1971 im tibetischen Jahr des Metall-Schweins, pflege und bewahre ich meine positiven Erinnerungen an meine Kindheit in Süddeutschland. Krebse halten gerne an Bewährtem fest, während Metall-Schweine zielstrebig nach dem Glück streben – so freue ich mich an meiner kindlichen Freude genauso wie an meiner ständigen Neugierde.
Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer
Als Tochter einer begeisterten Lehrerin, wurde meine Neugierde immer gefüttert und beflügelt. Und wenn ich aufgeben wollte, weil es mir zu schwer erschien, hatte sie immer einen klugen lateinischen Spruch auf Lager, um mich zum Weitermachen zu motivieren. Mein ausgeprägter Dickschädel und der Spruch meines Vaters „impossible nés pas français“ (unmöglich ist nicht französisch) förderten meine Liebe zum Lernen noch weiter. So schaffte ich trotz zunehmender Erblindung mein Abitur und dann mein Studium an der Freien Universität.
Ich habe keine Angst vor Stürmen. Ich lerne, wie ich mein Schiff steuern muss.
Ganz so einfach und direkt war es nicht als ich erfuhr, dass ich blind werde. Wut, Verzweiflung, Angst und die Vorurteile in der Gesellschaft, brachten mich manchmal an den Rand des Aufgebens. Aber mein Optimismus und mein starker Widerspruchssinn zusammen mit der Unterstützung meiner Familie, meiner Frau und meiner Freunde ließen mich immer weiter machen. Auch als ich nach dem Studium keine Arbeit fand und entschied umzusatteln und die Ausbildung zur Heilpraktikerin zu wagen. Auch als das Gesundheitsamt mir nach der Schule mitteilte, dass ich aufgrund meiner Blindheit keine Zulassung bekommen würde. Auch als ich meine Praxis 2010 eröffnete und noch kaum Patientinnen fand… Und es hat sich gelohnt! Im Dezember 2012 erhielt ich endlich vor dem Bundesverwaltungsgericht meine „Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunst ohne Bestallung“. Seit Mai 2013 bin ich die erste blinde Heilpraktikerin in Deutschland.
Lebe als würdest du morgen sterben. Lerne als würdest du für immer leben
Ein Leben ohne zu lernen, kann ich mir nicht vorstellen. Deshalb macht mir meine Arbeit so viel Freude. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht etwas dazu lerne – von meinen Patientinnen, von meinen Hunden, von der Welt um mich herum … Eine Hürde in meinem Weg, eine ungeklärte Frage, ist immer ein Grund weiter zu forschen und zu lernen. Und weil mir das immer noch nicht reicht, begann ich im Oktober 2020 den Masterstudiengang in Angewandter Positiver Psychologie an der Buckinghamshire New University, Großbritannien.
Ich gehe lieber mit einem Freund im Dunkeln als alleine im Licht
Vom Leben beschenkt mit so vielen helfenden Händen um mich herum, fühle ich mich nur sehr selten allein. Sie teilen mit mir die Kämpfe, aber auch die Freude. Ohne sie wäre mein Leben nicht annähernd so bunt und aufregend, so geborgen und sicher. Seit 1974 habe ich meine Schwester als nicht unkritische Stütze an meiner Seite. Seit 1979 begleitet mich meine beste Freundin und Seelenschwester Ingrid, die 2018 meine Frau wurde. Dazu kommen ein schützender und fördernder Kreis guter Freundinnen und nicht zu vergessen meine Arbeitsassistentinnen. Etwas anders, aber mindestens genauso treu unterstützen mich meine Blindenführhündinnen – von 2008 bis 20022 Chanel und ab 2023 Gaia.